Haben Vaihinger Druck nicht standgehalten?Von nac (VKZ)

 

Drei Tage sind bereits vergangen, seit der TV Vaihingen bei den deutschen Feldfaustball-Meisterschaften auf dem heimischen Sportplatz am Alten Postweg in der Qualifikation am VfK Berlin gescheitert ist. Seitdem hat TVV-Trainer Markus Knodel so einiges den Schlaf geraubt.
„Es war aber nicht das Spiel“, erklärt Markus Knodel. „Wir haben einen Matchball gehabt. Wenn der Ball richtig abspringt, tuschiert er beim Schlag nicht die Leine und das wär’s gewesen. So schlimm kann es also nicht gewesen sein. Und immerhin haben wir gegen den damals amtierenden Deutschen Vizemeister verloren. Der VfK Berlin ist nicht irgendeine Mannschaft.“ Vielmehr war der Trainer des TV Vaihingen, der auch gleichzeitig als Vorsitzender des Organisationskomitees fungierte, mit dem Ablauf und seit Sonntagabend mit dem Abbau der Veranstaltung beschäftigt. „Ich kam eigentlich noch gar nicht groß zum Nachdenken“, erzählt Knodel. „Immer wollte irgendjemand etwas von mir.“
Doch nicht nur der Übungsleiter und Abteilungsleiter musste während des Turniers unterm Kaltenstein als Mädchen für alles herhalten. Auch seine Spieler waren massiv in die Vorbereitungen und den Aufbau eingebunden. „Ich brauche die Hilfe der Spieler, sonst kann ich so eine Veranstaltung nicht vorbereiten“, erklärt Knodel. „Freiwillige Helfer sind rar gesäht. Wir sind in der Faustballabteilung nur 25 Erwachsene. Und die Spieler der ersten Mannschaft sind nunmal die Aktivposten.“
Doch so gut die Unterstützung durch die Spieler für den Trainer im Vorfeld war. Im nachhinein sieht er das auch kritisch. „Es war einfach schlecht, dass das gesamte Team in die Vorbereitungen eingespannt war“, berichtet Knodel. „Am Freitagabend sind wir vom Aufbau zum Empfang im Rathaus gehetzt. Und selbst am Samstagmorgen waren noch Kleinigkeiten zu erledigen. Das war zwar nicht der Grund, weshalb wir gegen Berlin ausgeschieden sind. Aber es war nicht optimal.“
Eine weitere Erklärung für das Ausscheiden des TV Vaihingen im Qualifikationsspiel hat direkt nach Spielschluss Lukas Schubert ins Gespräch gebracht. Der Angreifer des VfK Berlin äußerte den Verdacht, die Vaihinger Spieler seien mit dem Druck, vor heimischem Publikum zumindest ins kleine Finale zu kommen, überfordert gewesen. „Vielleicht haben die Spieler dem Druck wirklich nicht standgehalten“, sagt Knodel. „Fakt ist: Der erste Satz war eine Vollkatastrophe. Und im fünften Satz sind wir bis zum Seitenwechsel mit 1:6 zurückgelegen. Einige Spieler haben nicht ihr Leistungspotenzial abgerufen.“ Vor allem Marco Lochmahr, vor wenigen Wochen mit der Nationalmannschaft in Österreich noch Weltmeister geworden, stand komplett neben sich. Ihm ist im ersten Satz bis zu seiner Auswechslung nichts gelungen. „Es gibt nunmal Tage, an denen man seine Leistung einfach nicht abrufen kann“, nimmt Trainer Knodel seine Spieler in Schutz.
Auch der für viele überraschende Einsatz von Michael Krauß konnte das Blatt nicht zu Gunsten des TV Vaihingen drehen. Der Schlagmann, der sich schon vor Ende der Hallenrunde 2010/2011 eine Auszeit erbeten hatte, weil seine Frau ein Kind erwartet hat, hatte bereits seit Wochen wieder mit der Mannschaft trainiert. „Ich habe bereits seit zweieinhalb Monaten wieder mittrainiert“, erzählt Krauß. „Und so schnell verlernt man das Faustballspielen schließlich auch nicht. Es hat wieder richtig Spaß gemacht, auf dem Platz zu stehen.“ Doch das Happy-End blieb bei seinem Comeback vor heimischem Publikum aus.
Quelle: Vaihinger Kreiszeitung



fuente: http://tvv-faustball.de/2011/09/20/haben-vaihinger-druck-nicht-standgehalten

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