Alemania: Die Nord-Bundesligisten im Teamcheck

Die Nord-Bundesligisten im Teamcheck


Nationalspieler und Teamcheck-Autor: Christian Kläner vom TV Brettorf (Foto: DFBL/Schönwandt)
Nationalspieler und Teamcheck-Autor: Christian Kläner vom TV Brettorf (Foto: DFBL/Schönwandt)
Brettorf/Hannover (DFBL/bec) — Die letzten Vorbereitungsturniere sind gespielt - jetzt wird's wieder ernst: Am kommenden Wochenende starten die Männer im Norden in die Bundesliga-Saison. Nationalmannschaftskapitän Christian Kläner vom TV Brettorf hat wieder einmal alle Bundesligisten im Teamcheck unter die Lupe genommen. Danke an alle Teams für ihre Mitarbeit.
VfK Berlin
Die enttäuschend verlaufene Hallen-DM dürfte der VfK schnell verarbeitet haben, schließlich hatte man sich ja im Vorfeld auch nicht viele Chancen ausgerechnet. Jetzt aber geht es wieder draußen um Punkte – und Feldfaustball sehen nicht nur die Berliner selbst als ihre Parade-Disziplin. Das Finale in Ahlhorn gegen den späteren Meister aus Pfungstadt hat gezeigt, was diese Mannschaft unter freiem Himmel zu leisten im Stande ist: Das Team steht für spektakulären und mitreißenden Faustballsport. Somit gehen die Haupstädter als aktueller Vizemeister und mit unveränderten Kader in die neue Saison. Lukas Schubert, Sebastian Kögel und Lars Kops bilden wieder das Angriffstrio. In der Abwehr und im Zuspiel wird zwischen Sascha Zaebe, Jascha Ohlrich, Sascha Ball und Tobias Anders rotiert. Hin und wieder soll nun auch der Nachwuchs integriert werden. Neben dem Bundesliga-Alltag wartet auf die Berliner in diesem Sommer ein zusätzliches Highlight: der Europapokal in der Schweiz. Jedoch wird der Halbfinalgegner Widnau keine leichte Hürde sein. Sollte sich das Team von Trainer Roland Schubert dort in Topform präsentieren, ist das Finale in greifbarer Nähe. Die Vorzeichen bleiben jedoch die Gleichen: in der Nordliga klarer Favorit und beim Europacup klarer Außenseiter.

VfL Kellinghusen
Nun geht es für die Schleswig-Holsteiner auch unter freiem Himmel in die 1. Bundesliga. Im Gegensatz zu den letzten Spielzeiten sieht sich das Team von Trainer Bernd Schneider deutlich besser aufgestellt. Hauptangreifer Tom Kröger bekommt erstmalig richtige Verstärkung in der Offensive. Sascha „Heidi“ Heidrich, der bereits seit acht Monaten beim VfL trainiert, wechselte zur Feldsaison vom TSV Gnutz zum VfL. Zudem soll mit dem frischgebackenen U18-Weltmeister Rouven Kadgien ein dritter Angreifer aufgeboten werden. In der Defensive laufen die bewehrten Kräfte Torbjörn Schneider, Christopher Böhmker, Erik Maas sowie Kevin Niehuus auf. Sofern die Umstellung auf zwei etatmäßige Angreifer schnell und effektiv greift, kann die Mannschaft mit etwas Glück die Liga halten. Das Potential dafür ist auf jeden Fall vorhanden.

MTV Hammah
Das MTV-Team will den eingeschlagenen Weg, vermehrt die eigene Jugend ins Team zu integrieren, konsequent weitergehen. Mannschaftskapitän Hinnerk Holst wird aus beruflichen Gründen und wegen einer Rasenallergie vermutlich nicht zur Verfügung stehen. Ähnlich sieht es bei Hauptangreifer Jan Heitmann aus, der nur sporadisch dem Team helfen kann. Zum Stamm zählen nach wie vor Björn Hoff, Marco Isernhagen. Spielertrainer Tom Becker, Christian Puschmann, sowie die Jugendspieler Nico Horn, Lars Breuer und Maximilian Puschmann. Aufgrund der personellen Veränderungen werden die Ziele gegenüber denen der letzten Spielzeiten deutlich nach unten korrigiert. Jetzt heißt es, so schnell wie möglich die erforderlichen Punkte zu sammeln, um frühzeitig die Mannschaften im Tabellenkeller zu distanzieren. Zur Vorbereitung haben die Jungs aus dem Stader Vorort an den Turnieren in Essel, sowie beim TK Hannover teilgenommen.

TuS Dahlbruch
Nach dem Klassenerhalt in der vergangenen Feldsaison feierte das Team der Spielgemeinschaft Kredenbach/Dahlbruch in der abgelaufenen Hallensaison – für die meisten Beobachter völlig überraschend – den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Die daraus gewonnene positive Energie möchte man natürlich in die Freiluft-Spielzeit mitnehmen, auch wenn den Spielern um Kapitän Philipp Müller klar ist, dass das Ziel „Klassenerhalt 2.0“ ein hartes Stück Arbeit wird. In der Offensive kann man Linksschläger Mats Eilhoff nach seiner Pause im Winter wieder im Kader begrüßen. Somit stehen wieder mehr Möglichkeiten im Angriffsspiel zur Verfügung, wenn auch berufs- und studiumsbedingte Ausfälle im Laufe der Saison zu verkraften sein werden. Den Optimismus lässt man sich dennoch nicht nehmen. Schließlich verlief die Vorbereitung solide und mit dem Turnierbesuch in Hannover sowie bereits durchgeführten, gemeinsamen Trainingseinheiten mit den Bundesligateam des TSV Hagen sind auch spielerisch die Weichen vor dem Saisonauftakt gegen den Ahlhorner SV gestellt. „Die Vorfreude, vor allem wieder vor heimischem Publikum auf dem Otto-Braun-Platz spielen zu dürfen, konnte man in der Saisonvorbereitungsphase jedem Spieler im Gesicht ablesen. Die über 1000 gezählten Besucher in der 2013er-Saison möchten wir natürlich genauso gerne wieder erreichen wie die Platzierung in der Abschlusstabelle.“, berichtet Kapitän Philipp Müller über die Stimmung im Team.

TSV Hagen 1860
Nachdem der TSV Hagen nun schon in seine dritte Saison in der Feld-Bundesliga geht, will man in diesem Jahr endlich im „Konzert der Großen“ mitmischen. Demnach heißt das Saisonziel erstmalig, nach dem Aufstieg im Sommer 2011, einen der ersten drei Plätze zu belegen, um am Ende der Saison bei der Deutschen Meisterschaft in Schweinfurt ein Wörtchen mitreden zu können. Das Ziel kommt nicht von ungefähr. In den vergangenen beiden Jahren schlossen die Hagener die Saison auf dem vierten und fünften Platz ab. Mit Siegen gegen den MTV Hammah oder auch in der letzten Saison beim TV Brettorf konnte man schon Überraschungserfolge verbuchen. Nun gilt es, diese Leistung auch konstant zu zeigen und dabei auf einen Ausrutscher der vermeintlichen Favoriten zu hoffen. Des Weiteren haben die Volmestädter sich schon nach der letzten Feldsaison mit Daniel Döring, Christoph Cymerra und Leon Schmelter punktuell verstärkt und ab der jetzigen Feldsaison stößt zudem noch Stefan Bösch zum TSV Hagen 1860. Mit dem bundesligaerfahrenen Angreifer, der vom TSV Hagenah zum TSV wechselt, erhofft man sich einen weiteren Schritt nach vorne. Das Team wird durch den frischgekürten U18-Weltmeister Ole Schachtsiek, dazu Florian Sonfeld, Robin Kuhlmann und die bundesligaerfahrenen Machelett-Brüder Olaf und Jörg komplettiert. Es wird also spannend, wie die neuformierte Hagener Mannschaft mit dem höher gesteckten Saisonziel umgeht und wie sich die neuverpflichteten Spieler behaupten werden. Die Mannschaft und der ganze Verein hoffen im Übrigen, auch wieder von den vielen fantastischen Zuschauern der letzten Jahre unterstützt zu werden, damit gemeinsam das genannte Ziel DM 2014 erreicht werden kann.

Ahlhorner SV
Nachdem Phillip Meiners bei der Heim-DM sein letztes Spiel bestritt und in der vergangenen Hallenrunde verabschiedet wurde, wollte auch Zweitschläger Nils-Christopher Carl kürzer treten und das Team von Trainer Thomas Neuefeind nur noch als Co-Trainer vom Seitenrand unterstützen. So zumindest der Plan. Doch bereits nach einigen Spielen sah man ihn schnell wieder im Trikot auf dem Spielfeld. Diese Maßnahme war sicherlich einer der Hauptgründe, warum man sich relativ sicher für die Deutsche Hallen-Meisterschaft qualifizierte. Doch jetzt soll nun endgültig Schluss sein. Co-Trainer wird Carl aber weiterhin bleiben, lediglich in der Reservemannschaft soll er gelegentlich zum Einsatz kommen. Daher hat Trainer „Paule“ Neuefeind einige personelle Änderungen des Kaders vorgenommen. In den Stamm rücken nun von Beginn an Steffen Lüdtke und Sören Dahms. Im erweiterten Kader erhoffen sich die frischgebackenen U18-Weltmeister Arne Grotelüschen und Rico Lüdtke die Chance, einige Spielminuten sammeln zu können. Das Fundament der Mannschaft bilden nach wie vor Angreifer Christoph Johannes, Karsten Bilger, Patrick Baues sowie die Albrecht-Brüder Mats und Tim. In dieser Konstellation dürfte das selbstgesetzte Ziel – die DM-Qualifikation für Schweinfurt – frühzeitig zu realisieren sein. Ob es dann auch mit der gewünschten Medaille klappt, wird man sehen.

SG Stern Kaulsdorf
Die große Unbekannte in der Liga ist der Aufsteiger aus dem Osten Berlins. In der vergangenen Hallensaison konnte das zweite Team aus der Hauptstadt relativ souverän die Liga halten, was der eine oder andere Experte vielleicht nicht erwartet hätte. Unter gleichen Vorzeichen wird die Mannschaft um Jirka Krause vermutlich wieder um den Klassenerhalt spielen. Zudem verspricht der Spielplan einen sehr schweren Start. In den ersten sechs Spielen geht es gleich zweimal gegen den TV Brettorf, zweimal gegen Hammah, gegen Ahlhorn und dann zu guter Letzt noch im Derby gegen den VfK.

TV Brettorf
„Neustart mit alten Bekannten“ lautet das nun Motto der Mannschaft um Angreifer Tobias Kläner. Trotz der regelmäßigen Qualifikation für die DM-Endrunden entschied sich das Team, ab sofort neue Wege zu gehen. Für die kommende Feldsaison übernimmt der ehemalige Bundesligaspieler und -trainer Ralf Kreye die Aufgaben des bisherigen Trainers Klaus Tabke. Kreye war während der Ära um Jens Kolb bereits Trainer der 1. Mannschaft und wird nun wieder versuchen, an alte Zeiten anzuknüpfen. Personell steht ihm hierfür ein Großteil des letzjährigen Kaders zur Verfügung. Lediglich Dominik von Seggern und Jörn Büsselmann werden in der kommenden Saison der Mannschaft voraussichtlich nicht zur Verfügung stehen. Demzufolge wird der ein oder andere Spieler aus der zweiten Mannschaft in den Bundesligakader rücken. Jedoch haben die Brettorfer nach wie vor die Qualität sich erneut für die DM in Schweinfurt zu qualifizieren. Zeigen können sie dies bereits am 2. Spieltag, wo es zum Duell gegen den aktuellen Vizemeister aus Berlin kommt.


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