jueves, 15 de diciembre de 2011

Suiza: 14.12.11 - Grosses Interview mit Oli Lang

14.12.11 - Grosses Interview mit Oli Lang

von Daniel Frei



ELGG. Der ehemalige Faustball-Nationalspieler Oli Lang ist der neue Schweizer Nationaltrainer der Männer. Über die Beweggründe, Ideen und Ziele erzählt der Elgger im Interview mit Daniel Frei, Medienchef bei Swiss Faustball.

Oli Lang, wie kam es dazu, dass du die Schweizer Faustball-Nationalmannschaft übernimmst?Lang: Seit meiner Aktivzeit bei Full-Reuenthal pflege ich eine private Freundschaft mit Hanspeter Brigger. Wir philosophieren immer sehr viel über den Faustballsport. So kam es, dass wir auch nach der vergangenen WM miteinander rege diskutierten. Ich habe sämtliche Schweizer Spiele der WM im Internet via TV-Livestream verfolgt und so eine gute Grundlage für angeregte Gespräche. Daraus entstanden Ideen und Pläne. Das Resultat ist nun bekannt.

Was waren deine Beweggründe und Überlegungen, dieses Amt zu übernehmen?Lang: Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich eines Tages einmal gerne die Nationalmannschaft führen möchte. Ich finde es eine extrem spannende Aufgabe. Jedoch dachte ich nicht, dass meine Chance bereits jetzt kommt - in meinem relativ jungen Alter für einen Trainer.

Was musste geklärt werden bevor du definitiv zugesagt hast?Lang: Familie und Beruf: Damit ich die benötigte Zeit aufbringen kann und dies nicht zu stark zu Lasten der Familie geht, werde ich meine Hobbys (Tennis spielen, Motorrad fahren) reduzieren. Die berufliche Situation ist schnell erklärt. Wir haben einfach die Pensionierung meines Vaters um 3 Jahre verschoben und sein Arbeitspensum für diese Zeit um 10% aufgestockt... (lacht)

Welche Reaktionen hast du nach der Bekanntgabe bekommen?Lang: Durchwegs positive und ich bedanke mich an dieser Stelle dafür. Leider konnte ich noch nicht allen danken, da ich ehrlich gesagt etwas überschwemmt wurde. Ich weiss aber auch dass es Kritiker gibt. Ich hoffe, sie melden sich auch persönlich bei mir, denn wenn die Kritik konstruktiv ist, dann ist der Lernfaktor bei mir und dem Team am Grössten.

Oli Lang war als Spieler auch als Querdenker und Sprücheklopfer bekannt. Wie muss man sich nun den Nationaltrainer Oli Lang vorstellen?Lang: Der Querdenker wird er sicher bleiben, denn es ist wichtig, sich auch einmal zu trauen etwas zu tun oder zu entscheiden, mit dem Niemand gerechnet hat. Es darf jedoch nicht kopflos und übertrieben geschehen. Der Sprücheklopfer ist sicher etwas älter geworden. Ich bin aber überzeugt, dass eine gewisse Auflockerung dem Team nur gut tun kann - und es wäre falsch zu denken, als Trainer dürfe man keinen Spruch mehr machen. Wichtig ist das richtige Gespür für die jeweilige Situation, welches der Spieler Oli Lang früher vielleicht nicht immer hatte… (schmunzelnd)

Welche Rolle hat Hanspeter Brigger im neuformierten Betreuerstab?Lang: Meine ganze Verpflichtung ist ja aus den Gesprächen mit Hanspeter entstanden. Wir haben alle Möglichkeiten diskutiert, denn für mich war immer klar, dass Hanspeter als erster den Anspruch auf den Chefposten hat. Da er jedoch neben seinem grossen Engagement auch noch eine neue Herausforderung im Beruf hat, haben wir uns gemeinsam dafür entschieden, dass ich das Traineramt und die Verantwortung übernehme. Er wird vor allem ein wichtiges Bindeglied zu den ganz jungen Spielern werden, die ich nicht so gut kenne wie er. Ich bin stolz, dass ich ihn im Staff habe.

Wie lauten deine sportlichen Zielsetzungen für die nächsten zwei Jahre?Lang: Für die EM 2012 gilt es die junge Mannschaft aufzubauen und Stolz und Ehrgeiz im Team zu wecken, damit eine homogene junge Truppe heranwachsen kann. Sie muss bereit sein, mit Kampf und Freude alles für sein Land zu geben. Wir wollen ins EM-Finale und ein Jahr später an den World Games in Kolumbien auf das Podest.

Dein Vorgänger legte immer wieder den Fokus auf Teambildung. Wo wirst du die Schwerpunkte legen?Lang: Teambildung wird auch bei mir ein entscheidender Faktor sein. Ich werde dies jedoch vor allem auf und um den Faustballplatz fördern. Wir bewegen uns im Bereich des Amateursports mit Spielern und Trainern, welche neben dem Sport noch 100% berufstätig oder in Ausbildung sind. Die gemeinsame Zeit ist kostbar und muss für unseren Sport genutzt werden.

Du übernimmst ein Team, welches nach zahlreichen Rücktritten neu formiert werden muss. Wie analysierst du die Situation im Nachwuchsbereich? Können die entstandenen Lücken überhaupt abgedeckt werden?Lang: Die internationalen Erfolge der Nachwuchsteams sprechen eine deutliche Sprache. In der Schweiz wird seit Jahren hervorragende Arbeit geleistet. Ich möchte vermehrt junge Spieler einsetzen können. Unser Fernziel ist die WM 2015 in Argentinien und wenn wir jetzt davon ausgehen, dass dort Spieler im Alter von vielleicht 21 oder 22 Jahren auf dem Platz stehen werden, kann man sich selber ausrechnen, bei welchen Jahrgängen der neue Trainer intensiv sichten wird.

Was heisst dies nun für deine Arbeit in den ersten Wochen und Monate? Auf was müssen die Spieler sich einstellen?Lang: Ich werde alles unternehmen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Ich werde auch einmal Klartext sprechen müssen. Ein Kaderzusammenzug ist kein Kuschelseminar. Die Spieler müssen wissen, weshalb sie ein Aufgebot bekommen haben.

Ein Nationaltrainer ist auf ausgebildete Spielerpersönlichkeiten angewiesen. Welche Rollen spielen die Vereine für dich als Nationaltrainer?Lang: Die Vereine sind sehr wichtig. Sie bilden die Spieler aus, welche zur Nationalmannschaft kommen! Als Nationaltrainer kann ich auch die Spieler nicht fit machen. Früher reichte Talent oder harte Arbeit - heute braucht es beides. Ich wünsche mir einen guten Austausch mit den Vereinstrainern, welcher zum Teil schon begonnen hat.

Und wie können die Trainer dich unterstützen?Lang: Sie müssen ehrlich über seine Spieler Auskunft geben. Es nützt mir nichts, wenn sie sagen, dass alle Kaderspieler fit sind und in der Meisterschaft gut gespielt haben, wenn dem nicht so ist.

Auf einen abschliessenden Nenner gebracht - wie sehen deine Ideen und Ziele aus?Lang: Die Idee ist, dass die Ziele umgesetzt werden! Die Ziele lauten: „Wir wollen die Medaillen in den richtigen Farben nach Hause bringen!“

Oli Lang, besten Dank fürs Interview. Swiss Faustball wünscht dir viel Erfolg und Spass in deiner neuen Aufgabe als Nationaltrainer der Männer.

fuente: http://www.swissfaustball.ch/wDeutsch/aktuell/news/2011_12_14_interview_lang.asp?navid=2

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