Start in die Hallensaison 2024/25: Teamcheck 1. Bundesliga Nord Männer
Es geht wieder los: Fast genau drei Monate nach der Deutschen Feldmeisterschaft greift die Beletage des Männerfaustballs wieder ins Geschehen ein. An diesem Wochenende startet die Bundesliga Nord der Männer – und das in einem ganz neuen Format. Zum ersten Mal seit der Saison 2005/06 spielen wieder neun Teams in Liga eins, nach einer einfachen Spielrunde stehen für die Top6 der Liga Playoffs mit Hin- und Rückspielen ins Haus – gegen Teams aus der Südstaffel. Die Mannschaften auf den Rängen sieben bis neun werden derweil in den Playdowns die beiden Absteiger ermitteln. Sönke Spille nimmt die neun Männer-Teams aus dem Norden unter die Lupe – und liefert damit die wichtigsten Infos zum Saisonstart.
TSV Lola
Sportlich hatte der TSV in der vergangenen Hallensaison den Abstieg hinnehmen müssen, nach dem Rückzug vom TSV Hagen 1860 gelang den Schleswig-Holsteinern aber der verspätete Klassenerhalt. Deutlich besser lief es für das Team auf dem Feld, als man in der Spielgemeinschaft Lola/Kellinghusen (unter VfL Kellinghusen) mit dem alleinigen Hauptangreifer Jannis Wethling die Meisterrunde erreichte, zwischenzeitlich sogar an der Tabellenspitze stand, dann aber knapp das DM-Ticket verpasste.
Personell kann Trainer-Duo Marcus Himmelhan und Torsten Holst auf das gewohnte Personal zurückgreifen, darunter auch das Trio Wethling, Sascha Heidrich und Rouven Kadgien im Angriff. Einzig Marten Kabbe wird aus beruflichen Gründen in einigen Begegnungen fehlen. Das gesteckte Ziel, schnellstmöglich den Klassenerhalt zu sichern, dürfte nach den guten Leistungen auf dem Feld in dieser Spielzeit unter dem Hallendach sicherlich möglich sein.
VfK Berlin
Es war eine schwierige Saison, die der VfK Berlin in der Feldsaison zu überstehen hatte. Geplagt von zahlreichen Verletzungen landeten die Hauptstädter letztlich im Abstiegskampf, konnten sich hier mit Rang sechs aber den Ligaverbleib sichern. Nun also geht es zurück unter das Hallendach, unter dem es vor einem Jahr umso besser lief. Platz zwei stand völlig überraschend zu Buche, damit schaffte man souverän die Qualifikation zur DM.
Ganz so groß dürften die Ambitionen in dieser Saison womöglich nicht sein. Sebastian Kögel genießt derzeit seine Elternzeit auf Sardinien und stößt im Januar wieder zum Team. Lukas Lee verlässt das Team studienbedingt in Richtung Münster. Für ihn rückt David Seewald fest ins Team, weitere Spieler um Luca Kleinschmidt und Niklas Winter (2. Mannschaft) ergänzen das Aufgebot an einzelnen Wochenenden. Und auch an der Seitenlinie gibt es eine Veränderung. Lukas Schubert löst Maxe Ohlrich als Betreuer ab, Trainer des Teams ist Manuel Kögel, der den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben hat – möglichst als Team unter den Top6 in den Playoffs, um so dem weiteren Abstiegskampf aus dem Weg zu gehen.
MSV Buna Schkopau
Neuer Verein für das Oberhaus: Erstmals in der Geschichte hat der MSV Buna Schkopau den Sprung in die 1. Bundesliga geschafft und damit im Frühjahr wohl einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte gefeiert. Faustball hat in Merseburg dabei eine fast 125-jährige Tradition. In der Vereinsgeschichte feierte der Verein mehrere Titel im Nachwuchs- und Erwachsenenbereich sowohl auf Landesebene als auch im überregionalen Bereich. So stieg der Verein 1987 in die damalige DDR-Liga auf und konnte sich dort bis zur Wende als Mannschaft etablieren. Von 1997 bis 2002 gehärte das Team aus Sachsen-Anhalt der 2. Bundesliga Ost an. Das ist auch in den vergangenen Jahren wieder der Fall gewesen, nachdem man zuletzt einige Mal an die Tür zu Oberhaus geklopft hatte, ist der Aufstieg nun gelungen.
Damit lief es für den Verein, der 2021 zum nationalem Faustballstützpunkt ernannt wurde, in der Halle besser auf dem Feld, als man als SG Chemie Zeitz die 2. Bundesliga Ost auf Rang vier beendete und damit hinter den gesteckten Zielen zurückblieb. Nun gilt es, den Kopf freizubekommen und den Fokus auf die Vorbereitung für die Hallensaison zu legen. Die Mannschafft kann auf einen Kader von zehn Spielern zurückgreifen, wobei der Stamm, einschließlich Trainer und Betreuer, schon seit mehreren Jahren zusammenspielt. Zielstellung ist dabei der Klassenerhalt, wohlwissend, dass das alles andere als einfach werden wird.
Berliner TS
Spielerisch war es ein ziemliches Auf und Ab, das die Berliner TS über die Feldsaison ablieferte. Aber: Am Ende sicherte sich das Team um Hauptangreifer Timon Lützow sogar das DM-Ticket und erreichte damit das gesteckte Saisonziel. Im Kern bleibt das Team unverändert. Aus der ehemals zweiten Mannschaft stoßen mit Tobias Wilksen und Patrice Courbe zwei Eigengewächse zum Kader dazu und sorgen damit für eine größere Breiter im Kader. Zudem wird Johann Böttcher wieder auflaufen. Ziel ist es dabei, möglichst frühzeitig den Klassenerhalt zu schaffen – und dann erneut einen Platz unter den Top4 im Norden perfekt machen.
SV Armstorf
In ihre siebte Bundesliga-Hallensaison der Geschichte – die vierte in Folge – gehen die Faustballer des SV Armstorf. Nach zwei fünften Plätzen endete die vergangene Spielzeit unter dem Hallendach auf Rang sechs. Auf dem Feld, eine Liga tiefer, trat die Mannschaft als TSV Abbenseth an. Trotz einiger Personalprobleme stand letztlich ein vierter Platz zu Buche, der für zufriedene Gesichter im Kreis Cuxhaven sorgte.
Unter dem Hallendach setzt das Team in Liga eins nun wieder auf den Faktor „Heimstärke“. In der vergangenen Saison feierte man fünf der sieben Siege. Mit durchschnittlich mehr als 100 heimischen Fans in der Lamstedter Kreissporthalle hat sich der SVA damit zu einem der Zuschauermagneten der Liga entwickelt. Die Teams der Berliner TS, TSV Lola, MSV Buna Schkopau und vom Ahlhorner SV dürfen sich auf eine schwere Auswärtsbegegnung einstellen. Ausgegebenes Ziel ist im Armstorfer Lager indes der Klassenerhalt, möglichst mit einem Platz unter den Top6 der Liga. Der Kader hat sich dabei im Vergleich zu den Vorjahren nicht verändert. Besonders bemerkenswert: Der Kern der Mannschaft spielt in dieser Besetzung schon seit etwa 15 Jahren zusammen. Damit gehört der SV Armstorf zu den routiniertesten Teams der Liga.
Ahlhorner SV
Eine Saison in der 1. Bundesliga Nord ohne den Ahlhorner SV? Das hatte es seit 2000/01 nicht mehr gegeben. Nach einem Jahr Abstinenz sind die Blau-Weißen nun im Oberhaus zurück – und wollen einen erneuten Abstieg unbedingt vermeiden. Nicht mehr mithelfen wird dabei Tim Albrecht. Der langjährige Nationalspieler hatte zur Feldsaison seinen Abschied bekanntgegeben, mit U21-Nationalspieler Luc Tran steht im Ahlhorner Lager aber ein Nachfolger parat. Dieser hat, gemeinsam mit dem jungen Ahlhorner Kader, schon auf dem Feld sein Können unter Beweis gestellt. Die einzige Veränderung im Aufgebot gibt es an der Seitenlinie. Thomas Neuefeind, bereits von 2011 bis 2017 Coach der ASV-Männer, übernimmt das Kommando und löst damit Erik Grotelüschen und Andrej Macht ab. Die haben als Spielertrainer mit dem Bundesliga-Aufstieg zwar das Ziel erreicht, hatten aber bereits während der Feldsaison den Wunsch nach einer „externen“ Lösung für das Oberhaus geäußert.
Neuefeind soll nun seine Erfahrung einbringen, das junge Team zu formen – und den Ligaverbleib in den Blick zu nehmen. Mit nur einer einfachen Spielrunde ist den Blau-Weißen dabei die Bedeutung jedes einzelnen Spiels bewusst, besonders die Duelle gegen Moslesfehn und Schkopau werden dabei wegweisend werden, welche Richtung die Saison letztendlich einschlägt. In den nächsten Monaten möchte man im Ahlhorner Lager – angeführt vom starken Jan Hermes im Hauptangriff – wieder einfachen und aggressiven Faustball spielen, gepaart mit der nötigen Portion Spaß.
TV Brettorf
So wirklich zufrieden war man beim TV Brettorf nicht mit der vergangenen Feldsaison. Zwar qualifizierten sich die TVB-Faustballer zum vierten Mal in Folge für die Deutsche Feldmeisterschaft, hier musste das Team aber bereits im Viertelfinale gegen den TV Käfertal die Segel streichen. Die Partie stand dabei sinnbildlich für die Saison: Bereits hier hatten die Schwarz-Weißen – die fast über die gesamte Bundesligasaison ohne Angreifer Hauke Rykena auskommen mussten – zu selten hier Maximum erreicht, sogar um die DM-Qualifikation zittern müssen. Unter dem Hallendach will man nun wieder zu alter Stärke zurückfinden – auch, wenn das alles andere als einfach werden dürfte. Hauke Rykena steht der Mannschaft wohl auch unter dem Hallendach verletzungsbedingt nicht zur Verfügung, somit ist der Kader mit Vincent Neu, Malte Hollmann, Hauke Spille, Tom Hartung und Moritz Cording merklich zusammengeschrumpft. Fest steht somit, dass das Trainer-Duo Klaus Tabke und Tim Lemke – wie schon auf dem Feld – immer wieder Akteure aus der 2. Mannschaft zu den Spieltagen mitnehmen, wie zuletzt Lorenz Neu im Saisonfinale.
Leichlinger TV
Platz vier (16:12 Punkte) in der vergangenen Hallensaison, Rang fünf (10:10) auf dem Feld. Nach den zwei DM-Teilnahmen in der Halle und auf dem Feld blieb dem Leichlinger TV bei den letzten beiden nationalen Titelkämpfen nur die Zuschauerrolle. Nur zu gerne würde man im Rheinland wieder zu den Top-Teams der Liga zählen – und dürfte hierfür gute Chancen haben. Denn: Das Team um Hauptangreifer Christian Weber erhält mit Kevin Schmalbach (TSV Hagen 1860) für die Hallensaison personelle Verstärkung. Der ehemalige Nationalspieler, der zu seinem ehemaligen Verein zurückehrt, dürfte noch einmal für zusätzliche Sicherheit im Spielaufbau sorgen.
SV Moslesfehn
Zurück im Oberhaus: Nach dem Aufstieg in der Halle machte der SVM auch auf dem Feld die Rückkehr in Liga eins perfekt. Nun soll das oberste Gebot sein, sich in der Beletage zu behaupten – und somit dem Trend entgegenzuwirken. Dreimal stiegen die Mossis in den vergangenen Jahren in Liga eins auf, nur um nach einer Spielzeit direkt wieder den Gang in Liga zwei antreten zu müssen. Personell steht Coach Bodo Würdemann, der seinen angekündigten Abschied noch einmal vertagt hat, dafür ein eingespieltes Team zur Verfügung. Einzig Stephan Harms kehrt zu seinem Heimatverein TSV Bardowick zurück.
Fuente: Start in die Hallensaison 2024/25: Teamcheck 1. Bundesliga Nord Männer | faustball.de
Comentarios
Publicar un comentario