Austria: Faustball: Bittere 3:4-Niederlage im EM-Finale: Österreichische Faustballer gewinnen Silbermedaille

 Bittere 3:4-Niederlage im EM-Finale: Österreichische Faustballer gewinnen Silbermedaille

Die Österreichische Nationalmannschaft hat die Silbermedaille bei der Faustball-Europameisterschaft gewonnen. In einem packenden Schlagabtausch musste sich das Team von Siegfried Simon im Finale mit 3:4 (11:9, 9:11, 11:8, 5:11, 8:11, 11:9, 10:12) gegen Deutschland geschlagen geben.


Im Vergleich zur 1:3-Vorrundeniederlage nahm Austria-Teamchef Siegfried Simon keine Veränderung in seiner Startformation vor. Neben Karl Müllehner und Martin Pühringer im Angriff liefen auch Elias Walchshofer, Philipp Einsiedler und Jakob Huemer – der im Halbfinale als Einwechselspieler fungierte – auf.


Bei brütender Hitze im Stadion Kleine Allmend in Frauenfeld verlangten sich die beiden Teams von Beginn an gegenseitig alles ab. Österreich konterte dabei einen 3:5-Rückstand – und ging selbst mit 8:6 in Führung. Insbesondere Müllehner drückte dabei dem Spiel seinen Stempel auf, ganz egal ob aus der Angabe oder dem Rückschlag, mit kurz gespielten oder hart platzierten Bällen in Richtung Grundlinie. Mit viel Übersicht – einem Ball über den vor geeilten Zuspieler Jaro Jungclaussen – sorgte er für den ersten Satzgewinn.


Ein ähnliches Bild bot sich in Durchgang zwei. Wieder führte Deutschland mit zwei Punkten (4:2), beim 5:4 lag Österreich wieder in Führung. Allen voran Müllehner, der fast mit jeder Angabe eine Lücke in der deutschen Defensive fand. Bis zum Satzende konnte sich kein Team entscheidend absetzen (9:9). Nach einem seitlichen Ausball von Pühringer gab es Satzball für Deutschland. Den verwertete Timon Lützow lang in Richtung Grundlinie.


Packende Ballwechsel erlebten die Fans auch im dritten Durchgang, inklusive wechselnder Führungen. Beim 8:5 führte Österreich zum ersten Mal mit drei Punkten, Deutschland wechselte auf allen fünf Positionen. Das zeigte zunächst Wirkung (8:8), dann aber fand Österreich zur eigenen Sicherheit zurück. Müllehner war mit einem seitlichen Ball zum 11:8 erfolgreich.  


Einen komplett verkorksten Start bot Österreich in Durchgang vier. Zahlreiche Eigenfehler brachten Deutschland mit 4:0 in eine komfortable Führung. Coach Simon reagierte, brachte Christian Holzinger für das Zuspiel. Aufholen konnten Österreich den Rückstand so nicht, stattdessen übernahmen Gustav Gürtler und Daniel Kraus im Angriff.  Größtes Manko in dieser Phase war die Angabe. Ohne genügend Druck kam Deutschland immer wieder ins Aufbauspiel, baute den Vorsprung aus und glich erneut zum 2:2 aus.


Für Satz fünf übernahmen wieder Müllehner, Pühringer und Walchshofer. Doch Philip Hofmann stellte Team Austria in dieser Phase mit seinen Bällen im Dreimeterraum vor extreme Probleme, punktete mit nahezu jedem Rückschlag (1:6). Pühringer übernahm die österreichische Angabe, mit zunehmender Spieldauer fand die Mannschaft wieder in die Partie – und rückte an das deutsche Team heran (7:9). Mehr gelang aber nicht. Ein extrem knapper Ausball von Pühringer brachte Österreich zum ersten Mal nach Sätzen in Rückstand.


Holzinger kam in Satz sechs wieder für Walchshofer, dafür rückte Einsiedler ins Zuspiel. In dieser Formation startete Österreich mit einer zwischenzeitlichen Führung, ehe Müllehner fair eine Leinenberührung zugab. Beim Stand von 10:8 hatte Österreich dennoch zwei Satzbälle. Den zweiten vollendete Müllehner.


Das EM-Finale ging somit über die volle Distanz. Und: In den Entscheidungssatz fand Team Austria etwas besser (3:1), zum letzten Seitenwechsel führte aber Deutschland (6:5) und erhöhte kurz darauf auf einen Zwei-Punkte-Vorsprung. Diesen hatte Österreich beim 9:9 egalisiert. Timon Lützow war es, der mit einem hart geschlagenen Ball über Müllehner den ersten deutschen Matchball holte. Müllehner konterte kurz (10:10), dann war wieder Lützow aus der Angabe zur Stelle (11:10), schickte seinen Gegenüber erneut an die Dreimeterlinie. Müllehner versuchte es nun mit einem langen Ball Richtung Grundlinie – doch dieser segelte ins Aus.


Österreich – Deutschland 3:4 (11:9, 9:11, 11:8, 5:11, 8:11, 11:9, 10:12)

Es spielten: Karl Müllehner, Martin Pühringer, Elias Walchshofer, Philipp Einsiedler, Jakob Huemer, Christian Holzinger, Gustav Gürtler, Daniel Kraus

Ergebnisse

Neben Österreich nehmen auch Deutschland, die Schweiz, Italien, Dänemark, Serbien, Tschechien, Belgien und Polen. Somit treten neun Mannschaften zur Europameisterschaft an.

Vorrunde:
Österreich – Schweiz 3:1 (11:6, 11:5, 13:15, 11:5)
Österreich – Deutschland 1:3 (8:11, 11:7, 10:12, 4:11)
Österreich – Italien 3:0 (11:9, 11:5, 11:2)

Viertelfinale:
Österreich – Polen 3:0 (11:2, 11:4, 11:2)

Halbfinale:
Österreich - Schweiz 4:1 (11:8, 11:6, 11:7, 5:11, 11:8)

Finale
Österreich - Deutschland 3:4 (11:9, 9:11, 11:8, 5:11, 8:11, 11:9, 10:12)

Endstand

  1. Deutschland, 2. Österreich, 3. Schweiz, 4. Italien, 5. Dänemark, 6. Tschechien, 7. Belgien, 8. Serbien, 9. Polen

Fuente: federación austriaca, EM Männer 2024: Finale | Faustball Austria (faustball-austria.at)

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